Kryptowährungen erhalten immer mehr Einzug in den Fußball

Bereits seit 2009 besteht mit Bitcoin die erste Kryptowährung, die auf dem Markt auch heute noch den Ton angibt. Doch es dauerte bis 2017, ehe die digitalen Gelder erstmals vollständig in das öffentliche Bewusstsein gelangten.

04.09.2019 11:49 Uhr

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Mittlerweile haben sie längst auch den Fußball erreicht, woran unter anderem auch der ehemalige Drittligist Wuppertaler SV einen Anteil hatte. Ein Blick auf die Entwicklungen der Kryptowährungen im Fußball.

Transparenz als großer Zukunftsfaktor

Jung, sportlich und engagiert - der Wuppertaler SV sieht die Vorteile von Bitcoin: https://t.co/59m7grQNjj pic.twitter.com/ZcUf2ywaX0

— BTC-ECHO (@btcecho) March 14, 2018


Die letzten Jahre im Weltfußball schienen neben den sportlichen Schlagzeilen vor allem für Skandale aller Arten gemacht zu sein. Rund um FIFA, die WM 2006 und damit den DFB sowie diverse andere Verbände in aller Welt gibt es Diskussionen um Betrug. Auch wenn die zuständigen Behörden oftmals wenig erfolgreich zu ermitteln scheinen, ist es offensichtlich, dass der Fußball ein immer größeres Glaubwürdigkeitsproblem besitzt. Gelder verschwinden, Zahlungen werden verdeckt durchgeführt, Anhaltspunkte gibt es nur wenige. Genau hier kommen die Kryptowährungen ins Spiel, deren größter Vorteil die Transparenz ist. Da sämtliche Transaktionen als Kette aneinandergereiht werden und sie ebenfalls auf dem Endgerät jedes Nutzers gespeichert werden, sind Täuschungen ausgeschlossen.
Als erster Fußballverein Deutschlands setzt der ehemalige Drittligist und aktuelle Klub der Regionalliga West, Wuppertaler SV, auf Kryptowährungen. Seit März 2018 nutzt der WSV die moderne Möglichkeit, um soziale Projekte und die eigenen Jungspieler zu unterstützen. So fließen 70 % der erhaltenen Bitcoin-Spenden in die Jugendförderung. Jeweils 10 % gehen beispielsweise an Wuppertaler Tafel e.V. und die Horst Buhtz Stiftung. Bislang gingen lediglich zwei Transaktionen an die verlinkte Adresse ein, die derzeit rund 230 € wert sind. Diese Tatsache zeigt bereits, dass Digitalwährungen in Deutschland noch einen weiten Weg zurückzulegen haben, bis sie in der großen Masse angelangt sind.

Erster Transfer in Kryptowährungen

Während der Wuppertaler SV in Deutschland erst einmal noch alleine dasteht, ist international schon deutlich mehr in Sachen Kryptowährungen geschehen. So steht die Türkei stellvertretend für den ersten Spielertransfer per Bitcoin. Sechstligist Harunustaspor aus der Sakaraya First Division Group B verpflichtete Omer Faruk Kiroglu für 0,0524 Bitcoin und 536 €. Der BTC-Betrag entsprach zum Zeitpunkt des Transfers 430 €. Ein solcher Transfer ist für auf- und abgebende Vereine noch sehr kritisch, weshalb es noch nicht öfter vorkam. Das liegt insbesondere an der Volatilität, die sich um den Bitcoin oder auch den Ethereum Kurs ranken. Letzterer fiel zuletzt innerhalb von rund 20 Tagen um 40 € auf 167 €. Ebenso oft ging es in die umgekehrte Richtung, sodass sich vor allem bei größeren Beträgen ein hohes Risiko einstellt.
Insbesondere in der finanziell eher konservativ eingestellten Bundesrepublik Deutschland ist nicht davon auszugehen, dass allzu bald Transfers in Kryptowährungen folgen werden. Ob ein Klub wie der derzeitige Tabellenführer Eintracht Braunschweig diese Einschätzung ad absurdum führen wird? Fraglich, doch nur die Zukunft wird es auch wirklich zeigen. In einigen Jahren besteht sicherlich das Potenzial dafür, dass mehr Zahlungen in Kryptogeldern durchgeführt werden, ob es nun letztlich Bitcoin, Ethereum oder eine neuere Währung ist. Große Vorteile für Wuppertal oder Harunustaspor waren schließlich nicht nur die Transaktionen selbst, sondern auch die Aufmerksamkeit, die ihnen in den Medien zuteil wurde.

Autor: NP

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