Saisonstart der Bundesliga - Geimpft, getestet, genesen

Der Fußball wird noch immer von Corona begleitet. Auch in diesem Jahr werden die Bundesliga ebenso wie die 3. Liga und alle anderen Ligen von der Corona-Pandemie beeinflusst. Die Klubs werben für die Impfung gegen das Virus und es wird auf möglichst wenige Erkrankungen in den eigenen Mannschaften gehofft.

24.09.2021 09:57 Uhr

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Die Angst vor Geisterspielen

Zwar ist in der Fußball-Bundesliga die Gefahr vor Geisterspielen im Augenblick nicht akut, aber dennoch drohen der höchsten deutschen Spielklasse, die in die 59. Saison startete, erneut Belastungen durch die Corona-Pandemie.

Besonders gefürchtet sind die Beschränkungen bei der Zulassung von Zuschauern. Hertha-Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic hatte unlängst bei Sky erklärt, dass er fest davon überzeugt sei, dass der steigende Inzidenzwert Bestand hat und dass dieser beim Start über 35 liegen wird – unabhängig von den regionalen Gegebenheiten.

So musste der MSV Duisburg aufgrund von Corona-Fällen verspätet in die Saison der 3. Liga starten, während es in der 2. Liga den SV Darmstadt 98 traf. Dieser hatte mit einem stark reduzierten Kader aufgrund einer Quarantäne-Anordnung zu kämpfen. Für die Fußballfans gibt es für ausgefallene Spiele eine Alternative: Spielautomaten kostenlos spielen. Zwar sind diese kein wirklicher Ersatz für die Spannung der Fußball-Events, aber sie helfen dabei, die Langeweile zu bekämpfen.

Die 3G-Regelung: Vorerst maximal 25.000 Zuschauer in den Stadien

Mit einem Impfpflaster auf dem Oberarm konnten sich die BVB-Fans mit dem DFB-Pokal ablichten lassen. Der Sinn dahinter ist der Anreiz, sich die Impfung gegen das Virus zu holen. Doch auch viele andere Vereine hatten in den vergangenen Wochen ebenfalls dafür geworben, sicherlich auch zum eigenen Vorteil.

Doch eines steht für den Profifußball in Hinsicht auf die emotionale sowie politische Diskussion über die Gleichbehandlung von Personen, die genesen, getestet oder auch geimpft sind bei der Auslastung der Stadien im Fokus. Um es auf den Punkt zu bringen, es geht auch um das Geld der treuen und zahlenden Fans. Ab Ende August will der 1. FC Köln Fans mit negativen Corona-Tests nicht mehr ins Stadion lassen. In diesen Überlegungen sieht Hoffenheims Geschäftsführer Jan Mayer dagegen eine „Impflicht durch die Hintertür“.

Anfang August gab es in der Bund-Länder-Schalte einen klaren Beschluss: Zunächst dürfen Sportgroßveranstaltungen nur höchstens 25.000 Zuschauer zulassen. Von der sogenannten GGG-Regelung (3G-Regelung) wird zudem festgelegt, dass die Anzahl der Zuschauer auch andere Werte nicht übersteigen darf. Zu beachten ist die absolute Zahl der Zuschauer, bei der die Auslastung maximal 50 Prozent der Gesamtkapazität betragen darf.

Für die Klubs sind hohe Zuschauerzahlen wichtig

Die Klubs schauen mit Sorge auf die steigenden Zahlen positiv Getesteter an den jeweiligen Standorten. Es könnte im Grunde sehr schnell wieder dazu kommen, dass die Zuschauerzahlen erneut reduziert werden. Finanziell hilft jedem Klub lediglich eine deutlich höhere Auslastung, die im Bereich vor Corona liegt. Zuletzt hieß es von Eintracht Frankfurt, dass man notfalls den Klageweg beschreiten würde, um in der Zuschauerfrage Klarheit zu erhalten.

Watzke appellierte an die BVB-Fans, dass diese sich bitte impfen lassen sollen, wenn sie möchten, dass in absehbarer Zeit wieder so etwas wie Normalität verspürt werden kann und die Stimmung wieder ins Stadion zurückkehrt. Insgesamt 1.100 Freikarten versprach der SC Freiburg denjenigen, die sich impfen lassen.

Was die Geimpften unter den Profi-Fußballern angeht, so sind diese Zahlen nicht detailliert bekannt. Die DFL sah sich kurz vor Saisonstart dazu veranlasst, ein Rundschreiben mit einer eindringlichen Impfwerbung zu versenden.
Christian Seifert, Geschäftsführer der DFL, erklärte, dass jeder für sich entscheiden müsse, ob er sich impfen lässt. Doch wer sich nicht impfen lässt, der geht damit die Verpflichtung ein, alles zu unternehmen, sich nicht das Coronavirus einzufangen.

Etliche Spieler werben für die Impfung

Es steht außer Frage, dass das System fragil ist. Der Grund ist, dass Spielabsagen drohen, sobald es zu Infektionen in einem Team kommt, mit der Folge, dass sich weitere Probleme aufgrund des dichten Terminkalenders ergeben. Das war bereits in der 2. und 3 Liga der Fall. Im allgemeinen Interesse sollte es laut Seifert liegen, die Leistungsfähigkeit der Vereine nicht zu gefährden. Zudem sollte einem negativen Einfluss auf den sportlichen Wettbewerb vorgebeugt werden, besonders in Hinsicht auf die Solidargemeinschaft.

Seifert bat daher die Clubs darum, weiterhin intensive Gespräch mit den Spielern zu suchen. Dabei soll es vor allem darum gehen, wie mit den Herausforderungen umzugehen ist, die sich aufgrund der Pandemie ergeben. Es hatten bereits etliche Spieler für die Impfung geworben. So veröffentlichte bspw. der in Diensten des FC Bayern stehende Nationalspieler Leroy Sané bei Twitter einen eindringlichen Aufruf an alle Fans, sich für die Impfung zu entscheiden. Es wurden schließlich auch aus der Bundesliga vom VfB Stuttgart, dem BVB und anderen Vereinen bereits Corona-Fälle gemeldet.

Hertha-Sportchef Fredi Bobic erklärte, dass man fast komplett durchgeimpft sei. Allerdings gibt es noch einige Spieler, die täglich getestet werden, da sie noch kein Vakzin erhalten haben. Jedoch wird versucht, auch sie davon zu überzeugen, die Immunisierung durchführen zu lassen. Vom Kölner Geschäftsführer Alexander Wehrle hieß es, dass der Kader praktisch durchgeimpft und man daher recht entspannt sei. Ende Juli war allerdings trotz Impfung der Augsburger Daniel Caligiuri positiv getestet worden.

Die Bundesliga und deren Arbeitsschutzgesetz
Nicht an den Inzidenzwerten orientiert sich das überarbeitete medizinisch-hygienische Arbeitsschutzgesetz der DFL und des DFG für die laufende Saison 2021/22, sondern am „3G-Status“. Die „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ hatte dieses Konzept bereits Mitte Juli erarbeitet.

In einer DFL-Mitteilung wurde erklärt, dass der Schutz der Spieler und aller Mitarbeiter bei den Spielen im Vordergrund steht. Daher sei das Konzept für die Rückkehr der Fans in die Stadien unabhängig von den jeweiligen Standortkonzepten der Vereine zu beachten. Personen, die im Stadion tätig sind, erhalten nur mit 3G-Status Zutritt. Anders verhält es sich für Spieler, Trainer und weitere Mitarbeiter der Teams, die nicht geimpft oder genesen sind. Diese werden weiterhin regelmäßig getestet. Zudem sollen die Teams regelmäßig den jeweiligen Status der Profis in Erfahrung bringen und überprüfen.

Im Stadion gilt eine permanente Pflicht zum Anlegen des Mund-Nasen-Schutzes, wovon allerdings Trainer, Profis, Betreuer und Schiedsrichter ausgenommen sind. Dies gilt ebenfalls für alle Journalisten, sofern sie den Abstand von wenigstens 1,5 Meter einhalten bzw. in einer Plexiglasbox um den Kommentatorenplatz sitzen.
Natürlich werden auch große Hoffnungen auf die bundesweit fortschreitende Impfkampagne gesetzt, die dann hoffentlich wieder dafür sorgen wird, dass die Fans wieder sichern die Fußballarenen bevölkern können.

Autor: Np

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