Aachen-Trainer Rene van Eck: "Punkte sind eine gute Medizin"

Die Alemannia aus Aachen erlebt in diesen Tagen wahrlich nicht gerade die schönsten Zeiten in seiner glorreichen und langjährigen Vereinshistorie. Wegen finanzieller Probleme, die in einem Schuldenstand von rund 3 Millionen Euro mündeten, drohte sogar kurzzeitig der sofortige Zwangsabstieg aus der 3. Liga. Dieser konnte dank großzügiger finanzieller Hilfe durch einige Sponsoren noch abgewendet werden. Vorbildlich auch das Verhalten des Trainers Rene van Eck, der sich mit den Vereinsfunktionären unterhalten hat, um für die schwierige Situation auch sensibilisiert zu werden.

01.11.2012 17:22 Uhr

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Dies kann als deutliches Zeichen für eine ausgesprochene Identifikation gedeutet werden, die in den letzten Jahren beileibe nicht bei jedem Verantwortungsträger der Alemannia in dieser Intensität zu beobachten gewesen ist. Auch war für den amtierenden Trainer interessant zu wissen, wie die neuen Entwicklungen beim TSV sich gestalten. Gegenüber den Medien hat der ambitionierte, wie ehrgeizige Niederländer sich über diesen Sachverhalt geäußert, indem er sagte: "Es wird hier im Moment wenig über Fußball gesprochen." Womit der Niederländer definitiv Recht besitzt, denn die wirtschaftlichen Probleme sind das große Thema rund um den Tivoli. Das kommende Heimspiel am morgigen Freitag rückt wegen der existentiellen Wichtigkeit dieser Themen in den Hintergrund. Auch die Mannschaft scheint von der wirtschaftlichen Problematik stark beeinflusst worden zu sein, denn in den letzten Spielen gab es sportlich schwache Darbietungen. Für den Alemannia-Trainer müssen auch die Spieler sich diesem Problem stellen: "Es ist wie im richtigen Leben. Manchmal liegen dort Steine im Weg, die man wegräumen muss."


Das spielerische Potential der Aachener ist enorm. Die Umsetzung im konstanten Bereich ist noch defizitär, denn auch durch Verletzungen und Sperren kann die hochveranlagte Mannschaft die vorhandenen Möglichkeiten auf dem Spielfeld nicht richtig umsetzen. Viele Lauf- und Passwege scheinen noch nicht richtig zu passen. So ist es fast schon Tradition, dass mit Thomas Stehle, der sich von einer Operation an der gebrochenen Elle erholen muss und Top-Goalgetter Denis Pozder, der über eine Innenbandzerrung im Knie beschwert, zwei enorm wichtige Stammspieler ausfallen. Da der Kader nicht über die notwendige Quantität derzeit verfügt, fahren auch die beiden jungen Spieler Dario Schumacher und Robert Leipertz mit nach Heidenheim.


Durch die genannten Ausfälle wird Sascha Herröder oder Mario Erb Stehle vertreten, während Freddy Borg oder der dynamische Marcel Heller Pozder im Angriff ersetzen werden. Wenn der erfahrene Heller in die Sturmmitte rücken würde, dann könnte für Florian Müller auf der rechten Angriffsseite ein Platz in der Startformation möglich sein.


Der Punkteschnitt hat sich durch den neuen Trainer noch nicht explizit verbessert. Dennoch ist die Mannschaft in den meisten Spielen körperlich deutlich robuster und demonstriert eine "gute Mentalität", wie van Eck gegenüber der „Aachener Zeitung“ betont. Beim derzeitigen Tabellen-14. der 3. Spielklasse sieht keiner den Aufstieg als realistisches Ziel. Vielmehr sollte erstmal der Klassenerhalt geschafft werden, sodass ab Weihnachten mit dem fleißigen Punktesammeln für eine einstellige Platzierung begonnen werden kann. Wenn das Team noch weiter zu sich finden kann und die Defizite abgestellt werden, dann ist für den TSV in dieser Spielzeit wirklich einiges möglich. Ein Auswärtssieg bei den nicht gerade heimstarken Heidenheimern wäre schon ein erster Schritt. Oder um es mit den Worten von van Eck auszudrücken: "Punkte sind eine gute Medizin."

Autor: Henning Klefisch |  Quelle: www.aachener-zeitung.de

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