Der 1. FC Saarbrücken und der Umgang mit dem kapitalen Fehlstart

Man ist getrost kein übergroßer Pessimist in Sachen 1. FC Saarbrücken, wenn man von einem kapitalen Fehlstart des saarländischen Traditionsvereins spricht. Nach der bitteren Heimniederlage gegen den SV Wehen-Wiesbaden gab es nun eine richtig herbe 1:5-Niederlage beim Aufsteiger Holstein Kiel. Der Trainer Jürgen Luginger steht zumindest noch nicht zur Debatte, möchte jedoch mit den Spielern Klartext sprechen, um eine Trotzreaktion beim Tabellendrittletzten erzeugen zu können.

01.08.2013 08:53 Uhr

1. FC Saarbrücken

Foto: 1. FC Saarbrücken

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„Das war so nicht vorherzusehen“



Saarbrückens-Präsident Paul Borgard hat derweil deutlich gemacht, dass erstmal „keine Köpfe abgeschlagen“ werden. Erst wenige Tage ist diese herbe Niederlage an der Ostsee her, doch die kollektive Enttäuschung ist auch weiterhin besonders stark ausgeprägt beim Verein aus dem Saarbrücker Ludwigsparkstadion. Die Reaktion von FCS-Vizepräsident Harald Ebertz im Kieler-Stadion nach dem Spiel hat mehr als tausend Worte gesprochen. Gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“ hat er deutlich gemacht: „Wir hatten das Spiel nach dem Anfangsdruck sehr gut im Griff, bis zum 1:0 waren wir sehr gut organisiert.“ Und er fügte hinzu, „nach dem Ausgleich war das alles wie weggespült. Die Probleme zeigten sich quasi auf jeder Position.“ Für Ebertz war es enorm wichtig, dass er bei der Mannschaft weilte. Deshalb war er auch umso überraschter über diese Demütigung: „Das war so nicht vorherzusehen. Man kann im Fußball nicht immer alles erklären. Letztlich können es nur die erklären, die auf dem Platz stehen.“



„Es ist jetzt nicht sinnvoll draufzuhauen – weder verbal noch im Training“



Die Spieler konnten sich in den freien Tagen einige Gedanken über ihre eigene Fehlleistung machen. Der gesamte Blackout des Teams muss zum Nachdenken geben. Die Konsequenzen daraus müssen gezogen werden. Am kommenden Sonntag gibt es nun das DFB-Pokalspiel im heimischen Ludwigsparkstadion gegen den SV Werder Bremen. Knapp eine Woche später gibt es das hochemotionale Saarland-Derby gegen den SV Elversberg. FCS-Coach Luginger fordert klar und deutlich: „Wir müssen uns jetzt auf die nächsten Ziele fokussieren. Wir werden nichts schönreden.“ Und er fügte vielsagend hinzu: „Es ist jetzt nicht sinnvoll, draufzuhauen – weder verbal noch im Training. Die Spieler gehen sehr selbstkritisch mit der Situation um. Gute Mannschaften werden nicht geboren, sie entwickeln sich auf dem Platz. Daran arbeiten wir.“



„Dann bleib doch zu Hause“



Die Selbstkritik der Spieler ist durchaus vorhanden. So haben sich die Spieler der Kritik der rund 250 mitgereisten Saarbrücker-Fans gestellt. Es wurde Tacheles gesprochen. Die Fans haben den Spielern ihre Augen geöffnet und deutlich gemacht, dass in den nächsten Spielen eine ganz andere Leistung demonstriert werden sollte. Ein nicht unbedingt kluger Spruch soll von einem Saarbrücker-Spieler gefallen sein. So hat nach Angaben der „Saarbrücker-Zeitung“ ein Spieler zu den Fans folgendes erklärt: „Dann bleibt doch zu Hause.“Dazu erklärt Saarbrückens-Fanbeauftragter Peter Thielges folgendes: „Ich kann jede Emotion in allen Bereichen nachvollziehen. Ich denke, sie haben auch ihre Rechtfertigung. Nur die Mannschaft braucht in dieser Phase einfach unsere Unterstützung.“ Nun möchte man die Leistung in den kommenden Spielen „sehr genau beobachten. Wir werden aber jetzt aus einer ersten Verärgerung heraus keine Köpfe abschlagen“.



Verletzter Fischer bis zum DFB-Pokalspiel offenbar wieder fit



Unterdessen hat die „Saarbrücker Zeitung“ nun berichtet, dass sich der neue Abwehrchef des 1. FC Saarbrücken, Nils Fischer, eine Bänderzerrung an der Schulter zugezogen hat. Schon bald dürfte der Ex-Osnabrücker und Bielefelder jedoch wieder am Mannschaftstraining teilnehmen. Der Einsatz im DFB-Pokalspiel gegen Werder Bremen scheint daher keine allzu große Problematik zu sein.

 



 

Autor: Henning Klefisch |  Quelle: saarbruecker-zeitung.de

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