Kieler Fußballparty gegen Halle – Spielbericht + Bilder

Eine Woche nach dem Aufstieg der "Störche" in Großaspach feierten fast 10000 Fans im Kieler Holstein-Stadion das Team, die Rückkehr in die 2. Bundesliga und einen verdienten 3:0-Heimsieg gegen den Halleschen FC. Mit 67 Punkten beenden die Norddeutschen die Saison auf dem zweiten Tabellenplatz und vermeiden damit eine Relegation wie vor zwei Jahren in München. Das einzige, was an diesem Tag nicht klappte, war ein fingierter erster Vorgeschmack auf die neue Saison.

20.05.2017 15:52 Uhr

Marius Heyden

Foto: Marius Heyden

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Ergebnis: 3 - 0 (2:0)

Statistiken zum Spiel finden Sie weiter unten!


Ein ausverkauftes Haus, der Stadionsprecher in blau-weiß-rotem Anzug und Zweitliga-Shirts wohin der Blick wanderte, die Atmoshpäre im Holstein-Stadion war mit dem sicheren Aufstieg im Rücken gelöst. Dass noch Fußball gespielt wurde, ging dabei fast unter. Die Geschichte des Spiels ist daher schnell erzählt: Für den HFC hatte die Partie keine Bedeutung mehr, der Gastgeber hatte unter der Woche drei Tage auf Mallorca gefeiert. Trotzdem wirkte der Gastgeber fit und spritziger, Luca Dürholtz lief auf Oliver Schnitzler zu und vergab die beste Chance der Anfangsphase nach vier Minuten.

KSV-Trainer Markus Anfang gab zum Drittliga-Abschied Ersatztorwart Robin Zentner, Patrick Kohlmann und Dürholtz den Vorzug vor Kenneth Kronholm, Christoph Lenz und Dominick Drexler. Rico Schmitt auf der anderen Seite hatte unter der Woche ernsthafte Probleme genügend Spieler zu finden. Aufgrund der Verletzungssorgen und weil die A-Jugend des Vereins noch um den Aufstieg in die Bundesliga spielt, drohte zwischenzeitlich eine Anreise mit nur einem Ersatzsspieler. Letztlich konnte der Coach 16 Mann zurückgreifen und sah, dass sein Team sich mühte ohne dabei ernsthafte Möglichkeiten zu erspielen.

Für den ersten Treffer nach 27 Minuten zeichneten dann die beiden Spieler verantwortlich, die nach Meinung vieler Experten die beste "Flügelzange" der 3. Liga bildeten: Rechtsaußen Kingsley Schindler schoss auf Torwart Schnitzler, den Abpraller staubte sein Pendant von der linken Seite Steven Lewerenz zur Führung ab. In der 37. Spielminute hätte Martin Röser beinahe zurückgeschlagen. Seinen Freistoß aus 20 Metern nutzte Zentner aber, um sich auszuzeichnen. Im Gegenzug bediente Torschütze Lewerenz Stürmer Marvin Ducksch - 2:0 nach 42 Minuten.

Nach der Pause das gleiche Bild: Sieben Minuten nach Wiederanpfiff faustete Schnitzler den Ball nach einer Ecke auf den Hinterkopf von Mitspieler Benjamin Pintol - 3:0 für die KSV. Ducksch vergab in der 57. Minute die letzte Chance des Spiels, der Rest war eine einzige Holstein-Party. Während und nach dem Spiel feierte das Team mit den 9243 Zuschauern im Stadion. Ein inszeniertes Fußballspiel zwischen Spielern im Holstein- und einem Gegner in Zweitliga-Trikots fiel dem Platzsturm zum Opfer.

Trotzdem feierten Mannschaft, Verantwortliche und Fans ausgelassen, ehe am Abend der Empfang am Kieler Rathaus folgt. Zum Abschluss steht für Kiel am Donnerstag das Finale im Landespokal gegen Regionalligist SV Eicheide an. Für den Halleschen FC endet eine am Ende durchwachsende Saison auf dem 13. Rang der Tabelle.

Stimmen zum Spiel

Rico Schmitt (Trainer Hallescher FC): "Höchsten Respekt an Kiel. Sie haben es über die Jahre versucht und jetzt den Schritt vollzogen. Das ist berechtigt, eine top Mannschaft ist in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Für uns gilt es jetzt die Kräfte zu sammeln, gut Verpflichtungen zu tätigen und dann wieder durchzustarten."

Markus Anfang (Trainer Holstein Kiel): "War ganz ok."

Kenneth Kronholm (Torwart Holstein Kiel): "Ich bin so stolz und so dankbar, dass ich ein Teil dieser Mannschaft bin. Sie hat immer den Rückhalt gegeben, den man nach so einer langen Verletzungspause wie meiner braucht. Deshalb: Hut ab, mehr kann man nicht sagen. Wir hatten viel Pech vor zwei Jahren in München. Dann kam das Umbruchsjahr und jetzt hatten wir in der Mannschaft von Anfang an so ein Feeling, dass wir gut sind und das haben wir die letzten paar Wochen gezeigt. Deshalb sind wir verdient aufgestiegen."

Autor: Marius Heyden

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Kommentar von Stefan am 20.05.2017 um 18:04 Uhr:

Ein denkwürdiger Tag für Holstein und Kiel gleichermaßen. Diesen Ritterschlag habt Ihr Euch verdient, denn Eure Kurve zeigt seit Jahren nach oben. Höhere Ziele anzustreben ist nicht verboten aber auf dem Teppich zu bleiben auch nicht. Paderborn lässt grüßen. Herzlichen Glückwunsch!