Quo Vadis Carl Zeiss Jena

Diese Frage stellen sich in diesen kalten Apriltagen viele Fans und Sympathisanten des FC Carl Zeiss Jena, denn der ehemalige DDR-Oberligist steuert mit großen Schritten der Viertklassigkeit entgegen. Immerhin beträgt der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz bei sechs noch ausstehenden Spielen schon beträchtliche sieben Zähler. Die Schlinge zieht sich also immer fester um den Hals des Traditionsvereins.

06.04.2012 12:54 Uhr

Teile diesen Artikel mit deinen Freunden:
Was jedoch trotz der sportlichen Misere positiv erwähnt werden muss, ist die Rückendeckung die Trainer Petrik Sander durch die Vereinsführung erhält. So teilte FCCZ-Boss Rainer Zipfel den hiesigen Medien mit, dass Sander auch bei einem wahrscheinlichen Abstieg weiterhin der Trainer sein wird. Das gute Verhältnis der beiden „Macher“ beim FC Carl-Zeiss wurde auch dadurch deutlich, dass Trainer und Präsident eine gemeinsame Dienstreise zum Pokalhalbfinale zwischen Meuselwitz und Rot-Weiß Erfurt unternahmen. Sander begründet: „Wir beobachten die möglichen Finalgegner.“ Auch wenn der ehemalige Bundesliga-Trainer natürlich weiß, dass zuerst Thüringenligist Union Mühlhausen geschlagen werden muss, damit man selbst in das Endspiel einziehen kann.



Was die gemeinsame Fahrt jedoch auch verdeutlicht, ist die Tatsache, dass sich die Lage massiv entspannt hat. So gab es am vergangenen Dienstagabend ein Treffen zwischen Sander, Zipfel und Geschäftsführer Roy Stapelfeld, wo über die Perspektiven des Vereins gesprochen wurde. Die Unterhaltung war konstruktiv und positiv, wie Sander danach feststellte: „Ich hatte vor dem Gespräch ein gutes Gefühl und danach auch.“ Auch wenn sich Sander mit der Thematik vierte Liga noch nicht konkret auseinandersetzen wollte, so habe er doch prinzipiell nicht ausgeschlossen, dass er auch in der Regionalliga an der Seitenlinie stehen wird. Zipfel charakterisierte die Gespräche als „erste Sondierungsgespräche“. Auch stellte der Jena-Boss klar, dass in den nächsten zwei Wochen eine Klarheit erreicht werden sollte, ob Sander den ehemaligen Zweitligisten auch in der vierten Liga trainiert oder nicht.



Wenn der Klassenerhalt erreicht werden sollte, dann gibt es nur die eine Möglichkeit des Bleibens für Sander, denn sein Vertrag verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr. Um diese „Mission Impossible“ doch noch möglich zu machen, versucht der wortgewandte Trainer wirklich alles. Sehr akribisch arbeitet der Trainer an diesem Vorhaben. Das Training wurde verschärft und die Mannschaft verbal auf das gemeinsame Ziel eingeschworen. So hofft Sander sehr darauf, dass beim kommenden vorentscheidenden Heimspiel gegen den VfL Osnabrück der defensive Mittelfeldspieler Danko Boskovic wieder auflaufen kann. Der Grund für die Sorge des Trainers ist die Tatsache, dass sich der ehemalige Bundesligaspieler bei der 0:3 Niederlage in Stuttgart eine Knieprellung zugezogen hat. Wer in der Innenverteidigung Pierre Becken ersetzen wird, möchte er noch nicht der Öffentlichkeit mitteilen. Ein möglicher Kandidat wäre Robert Zickert. Auch eine Möglichkeit wäre das Zurückziehen von Ralf Schmidt vom defensiven Mittelfeld eine Position nach hinten.



Sander ist regelrecht überzeugt davon, dass die unzähligen Spione von anderen Vereinen, die regelmäßig auf der Tribüne sitzen, kein mögliches Hemmnis für die Spieler darstellen. „Im Gegenteil: Sie müssen doch umso besser aufspielen im Wissen, sich für höhere Aufgaben empfehlen zu können,“ so der Jenaer Trainer.



So ist durchgesickert, dass Braunschweig Interesse an Linksverteidiger Josip Landeka gezeigt hat und der SC Paderborn seine Fühler nach Verteidiger Pierre Becken und Stürmer Nils Pichinot ausgestreckt hat.

Autor: Henning Klefisch |  Quelle: thueringer-allgemeine.de

Dir hat der Artikel gefallen? Jetzt teilen:

Kommentare

Kommentar schreiben:

(nicht öffentlich)



Kommentar zu dieser News:

Zu dieser News sind noch keine Kommentare vorhanden!