Wie stehen die langfristigen Erfolgschancen von Zweit- und Drittligisten?

Was haben diese Fußballvereine gemeinsam: TSV 1860 München, Eintracht Braunschweig, 1. FC Kaiserslautern, Karlsruher SC, MSV Duisburg und Preußen Münster. Genau, sie alle gehören zu den Gründungsmitgliedern der Fußball-Bundesliga und befinden sich seit teils einem Jahrzehnt nicht mehr in der Oberklasse des deutschen Fußballs.

23.01.2019 11:38 Uhr

Volker Ballasch

Foto: Volker Ballasch

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Fünf von ihnen sind sogar in die Drittklassigkeit abgerutscht, MSV Duisburg kennt die dritte Liga ebenso wie die zweite und klopft aktuell wieder an die Kellertür. Bei diesen Namen stellt sich schnell die Frage, wie es um die Chancen der unterklassigen Vereine bestellt ist, wenn sie nach oben wollen. Holstein Kiel hat es letztes Jahr beinahe geschafft und greift die Spitze erneut an – doch hätten sie den Background, um sich oben festzuhalten? Dieser Artikel schaut sich die harte Wahrheit einmal an.

Alles hängt am Geld
Vielfach können die deutschen Drittligisten wohl nur müde lächeln, wenn Zweitligaklubs über das Geld reden. Denn wer in die dritte Liga absteigt und nicht direkt wieder hochkommt, der rechnet erfahrungsgemäß mit Millionen, die ein riesiges Minus vor der Zahl stehen haben. Allein in der vergangenen Saison meldeten zwei Drittligisten Insolvenz an, unter ihnen mit dem Chemnitzer FC ein Club, dessen Zweitligalasten ihm zum Verhängnis wurden. Aktuell geht das Gerücht herum, dass die Teufel vom Betzenberg Insolvenz anmelden müssen, da nicht sicher ist, wie sie die fehlenden 12 Millionen Euro, die der DFB nachträglich für die Lizenz verlangt, stemmen können. Aber woher kommen gerade die Probleme der dritten Liga, die von Experten schon als »Pleiteliga« bezeichnet wird? Ein Überblick:



In der Zweiten Liga verhält sich die Angelegenheit noch ein wenig besser, da die äußeren Einnahmen hier höher sind. Auch ist es einfacher für die Clubs, gute Sponsoren und Geldgeber zu finden. Doch auch für Zweitligavereine kann es eng werden, wenn sie im Abstiegsstrudel stecken oder aus der Oberklasse absteigen, wenn sie gerade erst das Stadion umgebaut haben.
Wenig Geld hat für alle 38 Vereine aber noch ganz andere Nachteile:



Sponsoren und Fernsehgelder als wichtigste Größen

Für die beiden unteren Bundesligen sind Sponsoren und – in Liga 2 – Fernsehgelder die maßgeblichsten Einnahmequellen. In diesem Punkt müssen die Ligen getrennt voneinander betrachtet werden, da die Zweite Bundesliga zur DFL gehört.

Liga 2:


Liga 3:


Wie sieht die potenzielle Zukunft aus?

Es muss sich - insbesondere im Unterhaus – in der nahen Zukunft etwas ändern. Es kann nicht verlangt werden, dass ein Profifußball in der dritten Liga sichergestellt werden muss, ohne aber, dass die Vereine auch nur vergleichbare Gelder wie die Zweitligisten zur Verfügung haben. Und auch der Sprung von der zweiten in die erste Spielklasse wird für langjährige Zweitligisten ein immer größeres Problem. Allgemein muss insgesamt davon ausgegangen werden, dass selbst Erstligaabsteiger bald mit Insolvenzproblemen zu kämpfen haben dürften, wenn sie trotz bestehender laufender Kosten teils um die Hälfte weniger Einnahmen haben.

Fazit - Erfolg am Rechenschieber
Wenn auch der Erfolg bei vielen Zweit- und Drittligisten auf sich warten lässt, darf behauptet werden, dass die meisten Vereine bereits die Champions League am Rechenschieber gewonnen haben. Denn rechnen ist für viele Vereine das trübe Tagesgeschäft und leider geht es hier selten darum, wie viele Punkte noch zum Aufstieg fehlen.

Autor: NP

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Kommentar zu dieser News:

Kommentar von Jakob am 03.02.2019 um 13:10 Uhr:

Für mich ist die 2. Liga am interessantesten. Die 1. Bundesliga ist häufig ganz vorhersehbar und die Drittliga-Spieler sind meistens viel zu schwach, damit ich die Spiele genießen könnte.