Barcelona gegen Bayern: Der Weg ins Finale

Heute Abend trifft der FC Bayern München im Halbfinal-Rückspiel der UEFA Champions-League auf den FC Barcelona. Nach dem überzeugenden 4:0-Erfolg über die Katalanen stehen die Chancen gut, dass der deutsche Rekordmeister das Ticket für das Finale in London am 25. Mai lösen kann. Doch die Spieler der Bayern sind sich bewusst, dass es noch ein hartes Stück Arbeit werden wird.

01.05.2013 13:03 Uhr

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So warnte Mittelfeld-Regisseur Bastian Schweinsteiger vor der Annahme, die Bayern könnten die "Road to Wembley" im Spaziergang zurücklegen.

"Wir haben die Tür weit aufgemacht, aber wir sind noch nicht einen Schritt reingegangen", mahnte Schweinsteiger und verwies darauf, dass der FC Barcelona eine Mannschaft ist, die so ein Ergebnis noch umbiegen könne.

Flügelflitzer Thomas Müller weist darauf hin, Barça habe "zwei Gesichter", und der erfahrene Trainer Jupp Heynckes warnt: "Wir dürfen uns vom Hinspiel-Ergebnis nicht berauschen lassen und müssen zeigen, dass das keine Eintagsfliege war."



Gelbsperren drohen



Ein Wermutstropfen besteht aktuell bei den Münchnern, die ein der Bundesliga einen Rekord nach dem Anderen aufgestellt hatten. Gleich sechs Spielern droht im Finale die Tribüne - Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Javi Martinez, Dante, Mario Gomez und Luiz Gustavo. Sie alle sind von einer Gelbsperre bedroht und könnten im möglichen Finale fehlen. Eine Schmerzhafte Erfahrung, die David Alaba, Holger Badstuber und Luiz Gustavo bereits im vergangenen Jahr beim "Finale Dahoam" machen mussten.

Auch Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender der Bayern München AG, weiß um die Problematik der Sperren: "Wir müssen klug, intelligent und ausgeschlafen spielen, nicht blöd hingehen. Ich wünsche keinem, dass er fehlt, wenn wir das Finale erreichen", betonte aber ausdrücklich: "Erst mal müssen wir

dahin."



Volle Konzentration im Rückspiel



Der Gedanke, Spieler aufgrund einer drohenden Sperre erst einmal auf der Bank Platz nehmen zu lassen, kam Trainer Heynckes gar nicht erst in den Sinn. Er werde "überhaupt keine Rücksicht" auf die sechs Akteure nehmen, die mit Gelb vorbelastet sind. Der 67-Jährige wird "die bestmögliche Mannschaft" aufstellen. "Da wird keiner ins Spiel gehen und nicht 100 Prozent geben", versprach der gebürtige Gladbacher.

Auch Arjen Robben, der nach der Verletzung von Toni Kross wieder seine Einsatzzeiten bekommt, verlangt, dass die Mannschaft "nicht ein Prozent weniger " gibt. "Alle reden schon vom Finale, von Wembley: Aber wir dürfen nicht denken, dass wir schon da sind. Das wäre das Schlimmste", sagte der Niederländer und stößt in das gleiche Horn wie Bastian Schweinsteiger: "Wenn es eine Mannschaft gibt, die das korrigieren kann, ist das Barcelona".

Auch der ewig Mahner, Matthias Sammer, prophezeit: "Es ist eine Topleistung notwendig."



Lahm erinnert an Schweden



Bereits 2009 mussten die Süddeutschen im Camp Nou antreten und bekamen vom späteren Champions-League-Sieger eine Lehrstunde verpasst. "Es ist noch nicht fertig! Im Camp Nou ist es schwierig, ich weiß das", sagte Franck Ribéry, der wie Schweinsteiger bei der 0:4-Klatsche auf dem Platz stand. Deshalb fordert er "müssen wir viel arbeiten, viel laufen, und zwar zusammen!"

Kapitän Philipp Lahm erinnerte an das 4:4 gegen die Schweden, als die deutsche Nationalmannschaft ein 4:0-Vorsprung in der Schlussphase noch verspielte "Ich war schon einmal 4:0 vorne, vor nicht allzu langer Zeit...", sagte der 29-Jährige.

Eine Änderung wird es wahrscheinlich in der Offensive geben. Für Mario Gomez wird Mario Mandzukic auflaufen, der seine Gelbsperre nun schon hinter sich hat.

Autor: Christoph Lesk |  Quelle: dfb.de

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