Deutschland besiegt Kasachstan mit 4:1 - Löw sauer über Neuer-Häme der Fans

Am gestrigen Abend hat die Nationalmannschaft ihre Aufgabe erfüllt. Mit 4:1 besiegte die Mannschaft um Trainer Joachim Löw Kasachstan. Nach einer tollen ersten Halbzeit flachte die Leistung der deutschen Elf dann nach dem Seitenwechsel ab und direkt nach dem Wiederanpfiff schoss Manuel Neuer einen riesigen Bock. Statt den Ball an der Strafraumgrenze zu klären vertendelte der Bayerntorwart den Ball und bereitete somit den Anschlusstreffer für Kasachstan vor und wurde für den Rest des Spiels ausgepfiffen.

Deutschland kam gut in Tritt und auch der Dortmunder Gündogan, der Schweinsteiger erstetzte, fügte sich schnell gut ein. Bereits nach einer halben Stunde war der Deckel drauf, nachdem Gündogan auf 3:0 für die Deutschen stellte.



Nach der Halbzeitpause kam es dann zum 1:3 durch Fürths Schmidtgal, welcher eine starke Partie abliefert. Neuer hatte den Ball vertendelt und so konnte der Kasache aus 20 Metern aufs leere Tor einschieben. Der Fehler des Keepers wurde dann durch Pfiffe und Schmährufe gewürdigt.



Kurz vor dem Abpfiff hatte der Torschütze des ersten Tores, Marco Reus, dann noch das 4:1 erzielt und somit auf den Endstand gestellt.



Obwohl die Mannschaft in Halbzeit zwei nicht wirklich zu überzeugen wusste, fiel das Resümee des Bundestrainers gut aus. "Ich finde, wir haben es in der ersten Halbzeit unglaublich gut gemacht. Da haben wir schnell gespielt, waren viel in Bewegung, haben sehr gute Kombinationen auf engstem Raum gehabt und drei Tore erzielt. In der zweiten Halbzeit haben wir durch das Gegentor wieder mal ein bisschen die Konzentration verloren."



Auch den Leistungsabfall in Durchgang zwei spielte er herunter. "Ich kann es nachvollziehen, weil die Spieler nach diesem zweiten Spiel wieder in ihre Vereine zurückkehren. Und kommende Woche ist Champions League mit wichtigen Spielen für Dortmund und Bayern. Wir hätten noch einige Tore mehr erzielen müssen, aber man kann auch nicht immer im Minutentakt Torchancen herausspielen."



Viel mehr ärgerte den Erfolgscoach die Tatsache, wie das fränkische Publikum im Nürnberger Stadion mit Neuer nach dem Patzer umgegangen ist. "Manuel hat einen Fehler gemacht, der zum Tor geführt hat. Ich glaube, dass er den zweiten Mann, der von der Seite kam, nicht gesehen und sich den Ball deswegen ein bisschen zu weit vorgelegt hat. Was ich nicht in Ordnung finde, ist, dass das Publikum dann Manuel Neuer bei jedem Ballkontakt auspfeift, mit Ironie und Häme begleitet. Er ist ein überragender Torhüter, gehört zu den Besten der Welt und hat über Jahre hinweg überragende Leistungen gezeigt. Deshalb finde ich das nicht fair."



Denn in Löws Taktik ist der Bayerntorhüter der erste Offensivposten. Er soll auch dazu beitragen, Angriffe ein zu leiten. "Wenn er Anspielmöglichkeiten hat, soll er weiter versuchen, den Ball herauszuspielen und nicht einfach wegzuhauen. Er ist ein offensiver Torhüter - und seinen Spielstil soll er auf keinen Fall umstellen."



Neuer selbst hielt sich zurück: „Ich habe es mitbekommen, aber was soll ich dazu sagen? Ich will ja nichts gegen die Fans sagen“, erklärte er vielsagend.



Ilkay Gündogan bekam noch ein Extralob von Löw. "Er hat gut gespielt, wie die letzten Spiele gegen die Niederlande und Frankreich auch. Er macht das Spiel schnell, ist präsent, hat ein Tor erzielt. Er ist unentbehrlich geworden für unseren Kader."