Frankfurt-Boss-Bruchhagen: „Wir können optimistisch sein“

Eintracht Frankfurt gehört zu den größten Traditionsvereinen im deutschen Fußball. Die Erfolge in der Vergangenheit, aber auch die beeindruckende Fankultur machen den Verein aus der Bankenstadt zu einem ganz besonderen Verein. Nach dem 3:1-Heimsieg über Mitaufsteiger Fortuna Düsseldorf benötigen die Schützlinge von Trainer Armin Veh nun nur noch zwei Zähler, um sich für die Europa League qualifizieren zu können. Die insgesamt starke Saison soll mit der überraschenden Qualifikation gekrönt werden. Im letzten Jahr Paderborn, diesmal winkt Paris, lautet nun das Motto der Eintracht.

07.05.2013 16:33 Uhr

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„Wir haben großen Nachholbedarf“ in Sachen Europapokal

Nun macht auch der stets bodenständige Frankfurter-Vorstandsboss Heribert Bruchhagen gegenüber „Sport1.de“ deutlich, dass diese fast schon historische Chance genutzt werden sollte: „Wir haben die besten Chancen, Fünfter oder Sechster zu werden.“ Auf die internationalen Auftritte des hessischen Traditionsvereins angesprochen konstatiert er ehrlich: „Wir haben großen Nachholbedarf.“ Mittlerweile ist es schon sieben Jahre her, als der damalige DFB-Pokalfinalist sich in der Spielzeit 2006/07 für den UEFA-Cup qualifizieren konnte und gegen international renommierte Gegner wie Newcastle United, Palermo oder Fenerbahce Istanbul spielen konnte. Sogar die Champions League erscheint nicht völlig illusorisch zu sein, denn auf die viertplatzierten Schalker sind es nur drei Punkte. Durchaus realistisch, zumal die „Knappen“ am letzten Spieltag noch beim SC Freiburg antreten müssen.



Bruchhagen glaubt an Europa League

Eintracht Frankfurt muss am kommenden Samstag ins Bremer-Weserstadion reisen, wo der gastgebende SV Werder wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt benötigt. Am letzten Spieltag ist der VfL Wolfsburg in der Frankfurter Commerzbank-Arena zu Gast. Bruchhagen strotzt voller Optimismus, denn: „Vier Punkte Vorsprung, zwei Spieltage vor Schluss und die beiden Verfolger Gladbach und Hamburg haben genauso ein schweres Restprogramm wie wir. Wir können optimistisch sein.“



Europacup-Qualifikation wäre primär Imagewerbung

Wenn es in diesem Jahr tatsächlich mit dem Einzug in die Europa League klappen sollte dann wäre vor allem ein Imagegewinn für den Aufsteiger gegeben. Vor zwei Jahren ist die „Diva vom Main“ nach einer miserablen Hinrunde in die Zweitklassigkeit abgestiegen. Seit Armin Veh im Sommer 2011 den Verein übernommen hat, hat die Eintracht eine stolze Entwicklung hinlegen können. Realismus sollte jedoch auch weiterhin Trumpf sein, auch wenn das Potential enorm ist. Bruchhagen sagt: Wir wissen genau, dass wir Aufsteiger sind. Es bleibt nach wie vor unser Ziel, Eintracht Frankfurt in der Bundesliga zu etablieren. Wir wären hochzufrieden, wenn wir mit Werder Bremen, Hamburg, Stuttgart und Hannover 96 auf Augenhöhe kämen. Das ist unser Ziel.“ Wenn es wirklich zur Frankfurter Europa-Qualifikation kommen sollte, dann würde es nach Bruchhagens-Ansicht daran liegen, „dass der VfB Stuttgart, Gladbach und Hannover mit der Doppelbelastung nicht so gut fertig geworden sind.“



Freiburger-Duo verspricht viel Klasse

Von den Fehlern der Konkurrenz soll gelernt werden, denn diese Doppelbelastung soll deutlich besser verkraftet werden, als dies die Bundesligarivalen geschafft haben. So sind die beiden Freiburger Jan Rosenthal und Johannes Flum vom umtriebigen Manager Bruno Hübner bereits verpflichtet worden. Dazu hat U21-Nationalspieler Sebastian Jung seinen Vertrag bereits verlängert. Zweifelsfrei ein gewaltiger Vorteil ist die Tatsache, dass internationaler Fußball winkt. Dazu sagt der gebürtige Ostwestfale Bruchhagen: „Es schadet zumindest nicht. Es ist ein Kriterium, aber nicht das Entscheidende.“



„Schwegler-Thema wird medial aufgebaut“

Dennoch gibt es auch bei der Eintracht nicht „Friede, Freude, Eierkuchen,“ denn Sebastian Rode wird spätestens 2014 die Eintracht in Richtung Bayern München verlassen. Bei Zahlung einer entsprechenden Ablösesumme ist sogar schon in diesem Jahr mit einem Abgang zu rechnen. Auch Spielführer Pirmin Schwegler könnte den Verein verlassen. Der Schweizer Nationalspieler hat ein Angebot vom VfL Wolfsburg vorliegen. Der 64-jährige Bruchhagen bleibt ruhig: „Das Thema ist medial aufgebaut.“



Meier-Empfehlung für Löw

Vielmehr konzentriert Bruchhagen sich auf die anstehende USA-Reise der deutschen Nationalmannschaft im Juni. Durch das Champions League-Endspiel werden zahlreiche Spieler von Bayern München und Borussia Dortmund Bundestrainer Joachim Löw fehlen. Daher spricht der clevere Bruchhagen Löw eine Empfehlung aus: „Ein Mittelfeldspieler mit der Torgefährlichkeit von Alex Meier wäre der ideale Kandidat.“ 15 Saisontreffer hat der technisch starke 30-Jährige schon erzielen können. Ein ausgezeichnetes Bewerbungsschreiben ist dies zweifelsfrei.

Autor: Henning Klefisch |  Quelle: sport1.de

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