Podolski: „Ich bin immer noch der Lukas von früher“

Am 6. Juni 2004 im Alter von 19 Jahren absolvierte Lukas Podolski gegen Ungarn sein erstes Länderspiel. Mehr als neun Jahre später kann er im heutigen Länderspiel gegen Paraguay bereits sein 111. Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft bestreiten. Nun äußert sich der Arsenal London-Spieler gegenüber der „Bild-Zeitung“ über seine Ambitionen im DFB-Team und denkt sogar an einen Rücktritt.

14.08.2013 11:42 Uhr

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„Die 111 ist etwas Besonders für mich“



111 Länderspiele zu bestreiten, ist zweifelsfrei eine stolze Zahl. Zur Bedeutung dieser besonderen Anzahl kann er nun folgendes preisgeben. Zudem stellt er auch einen Bezug zu seiner Heimat fest: „Die Länderspiele sammeln sich, die Zeit vergeht. Dennoch bin ich immer noch der Lukas von früher, der in Bergheim mit dem Fußball angefangen hat. Aber es stimmt schon: Die 111 ist etwas Besonders für mich – eine närrische kölsche Zahl.“



„Das Länderspiel in Köln darf ich mir nicht entgehen lassen“



An ein mögliches Aufhören denkt er jedoch keineswegs, da ein Spiel in seiner Heimatstadt gegen Irland auf ihn warten wird, wie er deutlich macht: „Es folgt ja noch ein Länderspiel in Köln. Das darf ich mir doch nicht entgehen lassen. Außerdem ist das Paraguay-Spiel der Auftakt in die WM-Saison. Unser großes Ziel ist zunächst die direkte WM-Qualifikation, und dann freue ich mich natürlich auf eine geile WM in Brasilien, die ein Highlight werden wird. Ich fühle mich stark und werde um meinen Platz kämpfen.“



Gedanken über ein mögliches Nationalmannschaftsende



Über ein mögliches Nationalmannschaftsende nach dem WM-Titel 2014 in Brasilien hat er auch etwas fundiertes zu sagen: „Das weiß ich nicht, wer kann schon in die Zukunft schauen? Aktuell beschäftige ich mich nicht damit, dazu brenne ich viel zu sehr. Aber wenn man zehn Jahre dabei ist, so viel miterlebt hat, so viel gereist ist – und dann am Ende dieser langen Reise den Titel holt, den jeder haben will, dann stellt man sich vielleicht solche Fragen. Allerdings werde ich nach dem WM-Turnier erst 29 Jahre alt sein.“



Wenn der Bundestrainer so etwas sagt, macht mich das stolz“



Unlängst hat Bundestrainer Joachim Löw in einem Interview erklärt, dass trotz der zahlreicher werdenden Kritik Lukas Podolski eine unverzichtbare Größe in der deutschen Nationalmannschaft darstellt. Zweifelsfrei bedeutet dies eine ganz besondere Motivation für den 28-Jährigen: „Wenn der Bundestrainer so etwas sagt, macht mich das stolz. Ich sehe es als Anerkennung meiner Leistungen in den vergangenen Jahren, gleichzeitig ist es für mich Ansporn, weiterhin alles zu geben. Wir arbeiten jetzt schon seit neun Jahren zusammen, verstehen uns sehr gut.“



„Zu Löw ist es kein Vater-Sohn-Verhältnis“



Der Kontakt innerhalb der Nationalmannschaft ist vertraut und locker. Dennoch herrscht der notwendige Respekt untereinander, wie „Poldi“ der „Bild-Zeitung“ anvertraut hat: „Mit Jogi! Wir sind per Du. Aber es ist kein Vater-Sohn-Verhältnis oder so etwas. Jogi wird trotz der vielen gemeinsamen Jahre nie sagen: ‚Poldi wird bei mir immer spielen.‘ Jogi ist mein Trainer, dessen Autorität ich total akzeptiere. Wir reden offen, auch wenn es mal nicht gut läuft. Er hat mir in den letzten Jahren viel mit auf den Weg gegeben. Dafür bin ich ihm dankbar.“

Autor: Henning Klefisch |  Quelle: bild.de

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