Sportwetten und Fußball: Eine Sponsoring-Erfolgsgeschichte

Wer hätte das vor einigen Jahren gedacht? Spieler und Schiedsrichter wurden verdächtigt, Spiele passend zu Wetttipps hin zu manipulieren. Kurz darauf wendete sich das Blatt jedoch und Wettanbieter durften nun auch in Deutschland als Sponsoren tätig werden. Was zuerst nur vereinzelt vorkam, nahm schnell größere Ausmaße an. Durch die ersten vier Ligen hinweg prangen Sportwettenanbieter auf Trikots, Stadionbanden, die Ligen werden von Sportwettenanbieter gesponsort und es fließen Millionenbeträge. Aber wie sieht das eigentlich im Detail aus und welchen Nutzen hat es für den Markt der Sportwetten?

28.04.2020 13:48 Uhr

Welche bekannten Sportwettenanbieter gibt es?

Aus fußballerischer Sicht stehen vier Sportwettenanbieter besonders im Fokus. Während zwei von ihnen auf den ersten Blick dem Zuschauer nicht direkt ins Auge stechen, ist es bei den anderen kaum möglich, sie an einem herkömmlichen Spieltag nicht zu sehen. Ein Überblick:

• Tipico – das aus Österreich stammende Unternehmen ist bereits im eigenen Land für seine Beteiligung am Fußball bekannt. Die Erste Bundesliga heißt »Tipico Bundesliga«, womit das Sponsoring überaus deutlich ist. Doch auch in Deutschland ist der Wettanbieter Sponsor der Bundesliga und einiger Vereine, was sich in Bezug auf die Bundesliga vor jedem Spiel und in jeder Halbzeit bemerkbar macht. Zugleich werden Stellwände und Stadionbereiche mit dem Schriftzug versehen.
  
• Bet-at-home - der Buchmacher ist ein Sponsor vom FC Schalke 04 und war Sponsor von Hertha BSC.
  
• Bwin – dieser Wettanbieter wurde vom DFB persönlich mit dem Sponsoring der 3. Bundesliga beauftragt, was vor anderthalb Jahren zu einigen Unstimmigkeiten führte. BWin gehört allerdings nicht nur in Liga 3 zu den auffälligen Anbietern. Sicherlich steht Bwin auf den Tickets, Banden und Trikotärmeln, doch auch in den oberen Ligen ist der Anbieter absolut präsent. Zudem ist Bwin nun der Partner der Nationalmannschaft.
  
• Sunmaker – im Fußball ist Sunmakers Sponsorenschaft gerade deshalb so auffällig, weil sie so vielzählig vorkommt: In der Ersten Bundesliga prangt der Schriftzug auf dem Trikot von Paderborn, in der Zweiten Liga bei Sandhausen und Osnabrück auf der Brust, bei Wehen Wiesbaden auf dem Ärmel. In der dritten Liga hingegen sind gleich sieben Vereine dabei: Magdeburg, Rostock, Halle, Münster, Jena, Zwickau und Mannheim. Aus diesem Grund kam es beim Einstieg von Bwin auch zu Missverständnissen, da der vom DFB aufgesetzte Vertrag und die Vereinsverträge dieselben Flächen offenbarten. Es wurde eine Regelung gefunden. Wer heute die Spiele schaut, der sieht Werbewände beider Wettanbieter nebeneinander dominieren.

Dies sind nur die auffälligen Anbieter und das auch nur in ihren auffälligen Positionen. Tipico ist unter anderem ein Sponsor von Bayern München, doch nicht so prominent. Auch andere Anbieter sind weiterhin im Fußball präsent. Wird der Umfang auf die europäischen Ligen und Pokale ausgeweitet, würde natürlich ein anderes Bild zustande kommen, da hier weitere Player mitspielen. Unter https://www.sportwetteonline.de können Nutzer sich einen Überblick verschaffen.

Wie sehen die Sponsoringaktivitäten aus?

Im Fußball gibt es viele Abstufungen der Aktivität, die stets mit dem eingebrachten Betrag im Zusammenhang stehen. Die großen Premium- und Hauptsponsoren werben über den Fußball plakativ und sind für den üblichen Zuschauer kaum zu übersehen. Es gibt jedoch auch Sponsorentätigkeiten, die durchaus von den großen Wettanbietern ausgeübt werden, die allerdings im alltäglichen Fußball nicht zur Geltung kommen. Diese Sponsorenverträge beziehen sich gerne auf den Jugendfußball und werden auch von kleinen regionalen Unternehmen genutzt. Von diesen Aktivitäten ist hier jedoch keine Rede. Die Sportwettenanbieter im Fußball gehören meist zu den Premium- oder Hauptsponsoren und zwar nicht nur der Vereine, sondern der Dachverbände. Die Aktivität ist somit sehr ausgeprägt:

• Trikot (Brust) – das ist die begehrteste Fläche, die den Hauptsponsoren zusteht. Auf allen Trikots und der Trainingsbekleidung steht das Logo oder der Schriftzug des Sponsors. Diese Platzierung kostet in den oberen Ligen Millionenbeiträge, lohnt sich aber durch den Verkauf der Trikots auch für den Sponsoren. Die Werbewirkung ist enorm.
  
• Trikot (Ärmel) – das ist das kleinere Engagement, welches eine geringere Wirkung zeigt. In der dritten Liga ist ein Ärmel über den DFB an Bwin vermarktet worden.
  
• Banden/Ränge – Trikotsponsoren werden mit den Premiumsponsoren auf den Werbebanden der Stadien eingeblendet.
  
• Stellwände – die mittlerweile im Fußball üblichen Stellwände rund um Interviews werden ebenfalls mit den bedeutendsten Sponsoren plus den Sponsoren der Liga oder des Wettbewerbs versehen. Dasselbe gilt für die Rückwand der Pressekonferenzen.
  
• Logo – ein Ligasponsor wird mit dem jeweiligen Logo der Bundesliga eingeblendet. Dies geht direkt in die TV-Werbung über, da bei nochmals gezeigten Szenen, vor und nach dem Spiel, in der Halbzeit etc. stets das Logo samt Sponsor eingeblendet wird.
  
• TV-Werbung/Premium – ein Wettanbieter, der eine Fußballliga oder einen Wettbewerb sponsort, erhält automatisch die TV-Werbung auf allen Sendern oder in allen Medien, die das jeweilige Spiel übertragen. Tipico wirbt beispielsweise vor allen Spielen der Bundesliga, auch bei Sky und DAZN. Bwin als DFB-Sponsor hat den Werbeplatz rund um den DFB-Pokal, die Dritte Liga und die Länderspiele.

Bei dieser Art der Sponsoren geht es um die Aufmerksamkeit. Aus diesem Grund nutzen auch bekannte Marken aus anderen Bereichen den Bundesligafußball trotz der geforderten Gelder. Dahinter steht durchaus ein psychologischer Effekt, da gerade jüngere Fans sich nicht nur mit dem Verein, sondern den Sponsoren identifizieren. Und da die Werbewirkung gerade bei international spielenden Vereinen enorm ist, der Verein selbst als Qualitätsmerkmal dient und somit unweigerlich dem Sponsor auf der Brust die Qualität bescheinigt, lohnt sich das Engagement nahezu immer.

Im Kleinen gilt das übrigens auch. Ein örtliches Unternehmen, welches zwar nur die F-Jugend von einem Verein unterstützt, doch somit als »Sponsor von Verein X« gilt, profitiert ebenso.

Fazit – eine Werbeanzeige in zig Ländern gleichzeitig

Das Topspiel der Bundesliga, das Pokalfinale, das Finale der Champions League – all das sind Spiele, die mühelos in dutzenden Ländern übertragen werden. Der Schriftzug des Sponsors auf der Brust hat somit über 90 Minuten eine Werbeanzeige mit einer enormen Reichweite und profitiert beim Sieg seines Vereins noch zusätzlich. Das Sponsoring im Fußball ist auch für Wettanbieter ein interessantes und durchaus lohnendes Geschäft, zumal hier direkt bei der Zielgruppe geworben wird.

Autor: NP