WM 2014: Brasilien zieht nach 2:1 über Kolumbien ins WM-Halbfinale gegen Deutschland ein: Hier sind die Reaktionen

Das WM-Viertelfinale zwischen Brasilien und Kolumbien war ganz gewiss nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig. Viele Fehlpässe, Befreiungsschläge und vor allem auch Fehlpässe prägten das Bild dieses Duells zweier südamerikanischer Kontrahenten. Fast schon bezeichnend, dass die Treffer durch zwei Abwehrspieler und einen Elfmeter zustande gekommen sind. So konnte Kapitän Thiago Silva nach einem Eckball in der siebten Spielminute die frühe 1:0-Führung für die Selecao bringen. Nach 70 Minuten brachte Innenverteidiger-Kollege David Luiz die 2:0-Führung nach einem beeindruckenden Freistoß ins rechte obere Toreck. Kolumbien bewies jedoch eine tolle Moral und kam durch einen verwandelten Foulelfmeter von James zum 1:2, nachdem Bacca von Julio Cesar im Stafraum zu Fall gebracht worden ist. Hier sind die Stimmen der Beteiligten.

05.07.2014 13:13 Uhr

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Luiz Felipe Scolari (Trainer, Brasilien)

"Wir hatten nach dem Chile-Spiel keinerlei Erschöpfungserscheinungen mehr. Wir haben uns vollständig davon erholt, wie man in der ersten Halbzeit sehen konnte. Wenn wir zu diesem Zeitpunkt das zweite Tor erzielt hätten, hätten wir später gelassener auftreten können. Den Gegentreffer haben wir infolge eines Ballverlustes kassiert, der uns aus der Balance gebracht hat. Wir hatten quasi eine Angriffswelle gegen uns, mit drei Stürmern und einem frei beweglichen James, der freie Räume nutzte. Unsere Stürmer mussten auch viel mehr laufen. Aber wir haben es geschafft. Es fehlen noch zwei Stufen. Wir sind in der Lage, sie zu erklimmen."

David Luiz (Budweiser Man of the Match, Brasilien)

"Zunächst einmal möchte ich beide Mannschaften beglückwünschen, denn das war ein großartiges Spiel. Kolumbien hat eine hervorragende WM gespielt und flotten Angriffsfussball geboten. Aber unsere Mannschaft hat heute viel Einsatz gezeigt, den schönen Fussball geboten, den alle lieben, ein sehr intensives Spiel abgeliefert und immer wieder das Tor gesucht. Mein Freistoßtor ist etwas, worauf ich schon das ganze Jahr hingearbeitet habe, auch bei Chelsea, und Willian hat sogar noch mit mir darüber gescherzt. Ich freue mich sehr, dass es jetzt geklappt hat. Ich habe den Ball gut getroffen, und es war schön, die Flugbahn zu sehen, wie er sich hereingesenkt hat. Das macht es dem Torhüter sehr schwer."

José Pekerman (Trainer, Kolumbien)
 
"Wir wussten, dass Brasilien aus der Partie gegen Chile etwas lernen und zweifellos noch besser sein würde. Wir hatten in der letzten Partie kein einziges Gegentor kassiert, und dann haben wir uns hier ganz schnell eins eingefangen. Dadurch konnten die Brasilianer gelassener auftreten, und wir standen etwas unter Druck. Wir sind etwas aus dem Konzept geraten. Vielleicht wollten wir einfach ganz schnell den Ausgleichstreffer erzielen und sind dadurch etwas anfälliger geworden. Aber in der zweiten Halbzeit konnten wir uns steigern und den Ball schneller kreisen lassen. Die Brasilianer hatten Probleme mit unseren Spielern. Oftmals haben sie den Ball so schnell wie möglich weggeschlagen. Am Ende machte sich unser unermüdlicher Druck bemerkbar und wir konnten bessere Chancen herausspielen. Dann wurden wir vom zweiten Tor der Brasilianer überrascht, aber wir haben weiter gekämpft und waren ganz nah dran."

Autor: Henning Klefisch |  Quelle: fifa.com

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